Laktatstufentest
Ein Laktatstufentest wird bei der labormedizinischen Leistungsdiagnostik entweder auf einem Fahrradergometer oder auf einem Laufband mit computergesteuerter Bremsleistung ein Stufentest durchgeführt. Die Bremsleistung beträgt auf dem Fahrradergometer zu Beginn des Tests 50-100 Watt und wird solange gesteigert bis der Proband erschöpft ist. Je nach Testverfahren erhöht sich die Leistung von Stufe zu Stufe alle 3-5 Minuten um jeweils 20-40 Watt. Auf dem Laufband beginnt der Test bei einer Geschwindigkeit von 4-6 km/h. Das Inkrement beträgt 1-2 km/h.
Bevor der Test beginnt werden die Ruhewerte ermittelt. Der Ruhelaktatwert informiert den Leistungsdiagnostiker darüber, ob der Proband gut erholt zum Test angetreten ist. Die Ruheherzfrequenz kann aufschluss über den Trainingszustand geben (je niedriger, desto besser). Diese, sowie alle folgenden Datenerhebungen werden jeweils am Ende jeder Stufe erhoben.
Die Laktatkonzentration im Blut ist ein inneres Belastungsmaß für muskuläre Arbeit und beträgt in Ruhe 0,8 bis 1,5 Millimol pro Liter.[1] Wird die Belastung gemäß der bei der labormedizinischen Leistungsdiagnostik angewendeten Stufenergometrie immer intensiver, steigt im Blut die Laktatkonzentration an. Dieser Anstieg gilt als Nachweis für die nachlassende Fähigkeit des Körpers auf aeroben Weg, Energie bereit zu stellen. Bei intensiven Belastungen muss die Energie übher die
anaerobe Glykolyse bereitgestellt werden.
Die Herzfrequenz dient sowohl in der labormedizinischen als auch in der spiroergometrischen Leistungsdiagnostik als Abbruchkriterium. Ein Test wird beendet, wenn die Herzfrequenz nicht mehr weiter ansteigt. Dies geschieht im Bereich der maximalen Leistungsfähigkeit.Die Herzfrequenz wird außerdem zur Belastungssteuerung herangezogen. Dazu vergleicht man sie mit den Laktatwerten der jeweils gleichen Stufen, sodass die Trainingsbereiche sehr gut empfohlen werden können. Hierzu ordnet man den entsprechenden Belastungsstufen die zugehörigen Laktat- und Pulswerte zu
Das heute gängigste Modell zur Bestimmung dieses Übergangs ist das Konzept der
Individuellen
anaeroben
Schwelle (IANS) von Dickhuth aus dem Jahr 1991.
Dieses Konzept bestimmt zunächst die individuelle aerobe Schwelle, die in der Auswertung mit „LT“ für Lactate Threshold abgekürzt wird. Der Lactate Threshold ist der Punkt, an dem ein deutlicher Anstieg der Laktatkonzentration im Blut messbar ist und entspricht der VAT (siehe
Spiroergometrie). Normalerweise ist der Laktatwert auf der ersten Stufe höher als auf der zweiten. Je besser der Trainingszustand ist, desto mehr Belastungsstufen können folgen.Nach der Bestimmung der persönlichen aeroben Schwelle wird der Wert an der LT mit 1,5 addiert, um die individuelle anaerobe Schwelle zu erhalten. Dieses Konzept wird auch Dickhuth-Methode oder Bestimmungsverfahren der + 1,5–Methode genannt.(Vgl: de Marées, 2003)
Spiroergometrie